Es war schon immer die Idee, dass Alaska „Arbeits-Ferien“ sind, da ich Corinne unterstützen will. Diesmal war das noch ein bisschen mehr der Fall. Wir waren alle froh, dass ich hier war.
Der „Alltag“ – von Cim & Corinne bestritten, manchmal unterstützt von Schwiegermama Kat – bedeutet: Kinder betreuen, 51 Hunde versorgen, regelmässig mit Holz heizen, Wasser holen, einkaufen, Corinne geht 2 Tage pro Woche arbeiten und diesmal kam noch ein Schlittenhunderennen ihres Clubs dazu, das Cim & Corinne als Verantwortliche organisierten.
All das musste dann ohne Cim und Kat weiterlaufen. Wir bekamen Unterstützung von Cim’s Familie (Schwester, Schwägerin, Brüder), Club-Mitgliedern und dem Schweizer Musher (Schlittenhunde-Fahrer) Martin Buser, sowie von unseren Freunden Rick und Eileen. Wenn Corinne zu tun hatte, war ich allein für die Kinder zuständig, die mich immer noch nicht so gut kannten...
Nun ist Cim wieder zurück und der Alltag normalisiert sich, das heisst, Corinne kann jene Projekte ausführen, die sie sich für die Zeit meines Besuchs vorgenommen hat: Post-Verteiler-Kästli aufhängen oder die Betten konstruieren, deren Bretter und Pfosten Sarah aus Fairbanks für sie mit geschnitzten Bildern verziert hat. Am Samstag wurde gemessen, gesägt, nächstens werden die Bretter zusammen gesetzt. Leider hat es nicht für alle Projekte gereicht!
Wenn Corinne nicht arbeiten muss, geht Cim mit den Schlittenhunden trainieren. Die Hunde sind jeweils sehr aufgeregt, bellen, um zu signalisieren, dass sie auch mit möchten. Wenn alle eingespannt sind, Cim die Leithunde nochmals gestreichelt hat, geht es los, mit 12 – 14 Hunden, so 40 Meilen weit. Für eine Kurz-Tour von wenigen Meilen darf manchmal auch Nory mitfahren. So bald das Team weg ist, heulen die andern Hunde wie Wölfe...
Nach Weihnachten hat eine Hündin 4 Junge geworfen. Sie werden schon sehr bald an den Umgang mit Menschen gewöhnt. Deshalb dürfen die Kinder sie halten und streicheln. Dazwischen bleibt immer mal Zeit zum Spielen...
Dreimal hat es geschneit, mal 5, mal 10 cm, in den letzten Tagen ca 20 cm. Ansonsten hatten wir schönes Wetter. Temperaturen weiss ich kaum, da ich hier draussen keinen Internetzugang habe. Anfang Januar war es mal 0° Fahrenheit, sprich ca – 18° C. Ich weiss jeweils nur, ob es sich kälter oder wärmer anfühlt. Nur 3 mal brauchte ich nachts eine zweite Decke, in der Zwischenzeit gehe ich manchmal nur in der Faserpelz-Jacke vors Haus um Holz zu holen, oder dem Pferd Tony Futter zu bringen. Und im gut geheizten Haus habe ich im Langarmpulli viel zu warm.
Am Tag nach meinem Wegflug fiel das Thermometer dann aber auf - 31°!
Meinen Abschied von Alaska beschlossen wir mit einem gemeinsamen Brunch in Anchorage ...