Beim Parkplatz des Fish Creeks in Wasilla, gegenüber von Anchorage, am Cook Inlet, wurde alles ausgeladen, dann entweder im Boot zur Mündung gefahren, oder dem Bach entlang nach vorne getragen. (siehe Bilder oben)
Lange wurde diskutiert und viel telefoniert, wann man fischen gehen würde und wohin. Es wurde immer wieder verschoben, zuletzt, weil der Lastwagen kaputt ging. Dann plötzlich: JETZT gehen wir! Alles wurde gepackt, das Kinder-bringen und Kinder-hüten organisiert, dann wurde gefahren. Kurz zur Subsistenzwirtschaft, bei der gefischt oder gejagt wird, um die Familie zu ernähren. Es wird mit dem Kescher gefischt, eine eher traditonelle Methode. Die Fischer stehen im Wasser oder sitzen in kleinen Booten. Als Nicht-Ansässige Amerikaner durften wir nichts mit dem Subsistenzfischen zu tun haben, sonst würde unseren Verwandten alles weggenommen werden: Lizenz, gefangene Fische, Boot, Kescher, sogar die Autos. Rückblick ins Jahr 2014: damals waren wir zwar dabei, weil Nory noch so klein war, dass ein Babysitter vor Ort gebraucht wurde, aber es war uns auch damals strikt untersagt, einen Fisch oder Fischfang-Gegenstände zu berühren. Am Fish Creek waren auch einige verwandte Familienmitglieder dabei: eine Schwägerin, zwei Brüder… Die Fischen-Lizenz kostet pro Jahr in Alaska 20 $, für Fischen und Jagen sind es 60 $. Das Fischen selbst kostet nichts. Die erste Person des Haushaltes darf pro Fisch-Gebiet 25 Fische fangen, jede weitere 10 weitere Fische. Ein Ehepaar mit 3 Kindern darf also 65 Fische heimnehmen. Dann ist es auch erlaubt, für Eltern zu fischen, die selber nicht mehr fischen gehen können. Es gibt mehrere Fisch-Gebiete, je nachdem sind sie weiter weg oder näher, einfacher oder schwieriger zu erreichen. Die Fish Creek - Mündung ist ca 50 Autominuten von Corinne's Haus entfernt. Und es war interessant zu sehen, wie der Fish Creek sich verändert von Ebbe zu Flut. Und - die Flut hörten wir kommen, so stark war sie! Ebenfalls 2014 waren wir in einem anderen Fischerei-Gebiet mit dabei, an der Mündung des Kenai-Flusses, gute 4 Stunden Autofahrt südlich von Big Lake. Damals blieben wir über Nacht und haben auf dem Sandstrand gezeltet. Zurück zum Heute, Jahr 2023: es galt genau zu planen, Nory und Ari hatten am Mittag noch ein Event in der Bibliothek, das sie besuchen wollten. So fuhren wir die Kinder nach dem Event zur Fish Creek Mündung, genau hinter dem Truck der Eltern her. Dieses Jahr waren wir beim Fischen nicht dabei, denn Nory und Ari waren gross genug, um selber fischen zu gehen. Beim Parkplatz des Fish Creeks in Wasilla, gegenüber von Anchorage, am Cook Inlet, wurde alles ausgeladen, dann entweder im Boot zur Mündung gefahren, oder dem Bach entlang nach vorne getragen. (siehe Bilder oben) So warteten wir gespannt, wie viele Fisch gefangen würden. Am ersten Tag waren es ca 80 Fische, auf 3 Familien verteilt, von denen wir am nächsten Tag ca. 45 verarbeiteten, d.h. sie für die Gefriertruhe vorbereiten, und am Sonntag nochmals 60. Gejagt werden vor allem Elche. Dieses Jahr war Cim etliche Nächte unterwegs, bevor er einen Elch erlegen konnte! Und auch da gilt: am nächsten Tag geimeinsam verarbeiten und dann sofort einfrieren! Und, was gibt es heute zum Abendessen? Einen Lachs! Mhm! Oder Elchbraten. Ebenfalls sehr gut!
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Wir trafen uns mit einem Schweizer Bekannten von Corinne zum Brunch im Café Crema. Es war strahlend schönes Wetter. Samy Gugger, der in der Schweiz in unserem Nachbardorf wohnt, hatte Corinne gefragt, ob wir eventuell an einem Gletscherflug interessiert seien. Da sagten wir gerne ja. Wir wussten aber noch nicht, wann das stattfinden würde. Trotzdem, wir waren vorbereitet, für den Fall, dass wir an jenem Donnerstag fliegen würden. Und so war es dann auch! Samy erklärte uns die Fahrt zum Flughafen Birchwood, - ganz einfach zu finden! - gab uns seine Telefonnummer und riet uns, noch etwas zu essen einzukaufen. Er holte noch einen weiteren Passagier ab, traf uns eine Stunde später und verabschiedete sich mit guten Wünschen. Ja doch, der Flughafen war ganz einfach zu finden, aber der Hangar 5, wo Pilot Felix Eglof auf uns warten würde, da hatten wir mehr Mühe! Nach 2 x fragen, telefonierten wir Samy der uns telefonisch an den richtigen Ort führte. Da wartete tatsächlich Felix auf uns und freute sich, dass er fliegen konnte! Unser Auto wurde im Hangar parkiert und schon ging es auf die Piste. Ein kurzer Flug südlich, dann flogen wir westwärts, das Eagle River Tal hoch. Je weiter ins Tal wir fliegen, um so karger werden die Berge. Felix weist uns auf Dallschafe hin, winzige weisse Pünktchen in einem grünen Flecken. Dann berühren wir praktisch die Wolkendecke. Und hier nun: Gletscher! Hoch bis zur Krete und auf der andern Seite wieder hinunter. Interessant, dass das Wetter Richtung Whittier schöner ist! der südliche Teil unseres Fluges Jetzt geht es langsam tiefer: wir werden am Lake George landen. Wir landeten auf der Sandpiste am Lake George und spazierten dann über den Hügel zum See-Ufer. Wir fliegen über den Abfluss des Lake George, dem Berghang entlang über die Ebene des Knik-Flusses. Wir hatten riesiges Glück, Felix wies uns erst auf 3 Bären hin, die wir zwar sehen, aber nicht wirklich fotografieren konnten. Dann sahen wir einen einzelnen Bären und schliesslich nochmals zwei. Der Pilot war ebenso glücklich wie wir: er hatte noch nie auf einem Flug so viele Bären gesehen! Und - damit wir sie auch wirklich gut sehen konnten, flog er mehrere scharfe Kurven! Schon bald konnten wir wieder den Cook-Inlet sehen, an dem Anchorage liegt, den Flughafen. Nun wird noch das Auto aus dem Hangar gefahren, aber das Flugzeug wird per Man-Power versorgt! Das war eine grossartige Erfahrung, vielen Dank allen, die es ermöglicht haben: Corinne, Samy und Felix, sowie der Wetter-Gott!
Zu Hause in der Schweiz sind wir zwei Erwachsene – hier sind es 4 Erwachsene und drei liebenswerte, lebhafte Kinder: ich bin den Trubel nicht mehr gewohnt. Zu Hause koche ich für zwei Personen, mit fliessendem Wasser und hier in Alaska darf ich pro Tag zwei Mahlzeiten für 6 – 7 Personen kreieren, unter schwierigeren Bedingungen. In Oberhünigen ist es wärmer, weniger regnerisch und die Mücken plagen uns viel weniger. All dies hat seinen Tribut gefordert. So habe ich die Situation ergriffen, als unsere Freundin fragte, ob wir ihr Haus hüten könnten. Es liegt ebenfalls in Big Lake, ca. 40 Autominuten von der Farm entfernt, hat Strom, fliessendes Wasser und eine gute Internetverbindung. Zudem liegt es auch an einem See: Juhuu, Sommerferien! Genau das ist es, ich erhole mich bei Ruhe, Musik, Schwimmen, Lesen, Rätseln, Karten schreiben, Paddeln, beim draussen in der Sonne sitzen, und bin froh, kein Programm zu haben. Da Heinz keine Ferien zu brauchen scheint, bin ich für 10 Tage allein gegangen. Letztes Wochenende aber war Heinz zu Besuch – das haben wir genossen: ruhige Gespräche, gutes Essen, Zeit für uns, und wir waren eine Stunde paddeln auf dem See. Kleine und grosse Vögel kommen vorbei, Spatzen- und Meisen-Arten, Elstern, ein junger Specht und sogar ein Weisskopfadler. Letzthin abends war ein Elch am Grasen unten in dem kleinen Gebüsch. Auf dem Wasser sind Libellen und Seetaucher zu bestaunen, und die ersten Seerosen sind am Blühen. Meine Aufgabe ist unter anderem, die Pflanzen zu giessen, wenn es zu trocken und zu heiss wird. Das heisst aber auch, dass ich Erdbeeren und Himbeeren ernten darf! Die Stimmungen ändern fast stündlich, von wunderschönem Wetter bis zu dramatisch ... – und dann war da noch der Vollmond zu bestaunen! Vielen Dank, Lynn, dass ich das Haus hüten durrfte - ich werde morgen erholt zurück kehren in meinen Alaska – Alltag!
Einmal mehrere Monate in Alaska verbringen - das war die Idee. Wir könnten so mehr Zeit mit unseren Enkelkindern verbringen und unsere Tochter und ihre Amerika-Familie aussgiebig sehen. Wir hatten auch die Idee, dass wir möglicherweise mithelfen könnten, einige der anstehenden Projekte zu verwirklichen. Heinz wird draussen mit Corinne und manchmal mit Cim unterwegs sein. Mein Beitrag wird vor allem darin bestehen, dass ich kochen und abwaschen werde, mit Nory (vor allem) basteln und den Jüngsten, Phelan (1 1/2 Jahre) hüten. Heinz würde sich auch Ari (7 Jahre) widmen, der dringend einen Grosspapa braucht. Ideen und Pläne sind gut, aber sehr oft kommt es anders als man denkt! Vor allem die grösseren geplanten Projekte sind immer noch auf der Warteliste... Und doch - erstaunlich, wie wiel schon erledigt ist! Corinne und Heinz bauten ein Treibhaus. Die geschenkte Rutschbahn musste neu befestigt werden und brauchte eine Treppe... jetzt können die grossen und die kleinen Kinder wieder nach Belieben rutschen! Corinne hat einen Räucherofen geschenkt bekommen, Heinz hat ihn gereinigt. Und schliesslich ausprobiert. Die Fische müssen zuerst mariniert werden. Dann braucht es Erlenholz - Schnitzel. Die erste Ladung war Hecht, dann versuchten wir es mit Heilbutt. Beides war sehr gut! Wir müssen noch ausprobieren, auf welcher Höhe die Fische geräuchert werden müssen, wie oft die Tablare getauscht werden müssen... Heinz half Cim, den Gashebel der Säge zu flicken: sofort wird Holz gesägt. Das brauchen die Männer, um den Holzschuppen zu sanieren! Der Holzschopf musste ausgeräumt und mit einer Abtrennung unterteilt werden, damit altes von neuem Holz getrennt werden kann. Der Platz davor wurde frei geräumt. Ari half Heinz dabei. Die unterste Treppenstufe war wackelig, Heinz hat sie repariert. Am Schluss half auch Cim mit! Der grüne Lastwagen brauchte einen neuen Aufbau. Heinz half Cim beim Bauen. Dann malte er den Aufbau an. Das Gras musste gemäht werden... Als es tagelang geregnet hat, ist in unser Häuschen Wasser eingedrungen. Heinz versuchte, die Aussen-"Zugänge" mit Silikon zu schliessen. Die normalen Betten werden durch Stockbetten ersetzt. Heinz und Corinne haben einen Tag gearbeitet: alle Teile nach oben tragen, nötiges Material bereitlegen, den Generator starten und dann nageln, hämmern, sägen, schrauben... und am Abend waren die Betten bezugsbereit! Noch ein paar weitere Arbeiten, die erledigt worden sind: wir halfen beim Garten jäten, Heinz hat den Schaukelstuhl, den Schubkarren, ein Puppenbett und eine Schaufel geflickt, dem kleinen Wagen mit den 4 Rädern ein neues verpasst und mit Corinne den Hunden ihre Trinkgefässe neu montiert.
Ja, es ist schon einiges gegangen - und wir hoffen, dass wir noch mehr erledigen können. Hier ein paar Ideen: am Samstag ist jeweils Film - Abend ... Mit den jungen Hunden spielen gehört auch immer dazu. Während des Schuljahres besuchten unsere Enkelkinder Sport- und Musikstunden. Wir waren bei der letzten Sportstunde dabei und kamen in den Genuss des Vorspielens in der Musikschule! Dann waren Geburtstage zu feiern! Sobald der Frühling spürbar ist, wird das Trampolin installiert und fleissig genutzt. An einem Samstag fährt die ganze Familie nach Anchorage. Cim's Schwester läuft einen Marathon und wir wollen ihr bei der Ankunft zu jubeln. Nachdem wir ihr ausgiebig gratuliert haben, gehen wir zu ihr nach Hause und lassen uns die Pizza schmecken. Sobald das Wetter schöner und ein wenig wärmer ist, wird auf dem See gepaddelt oder drin geschwommen, mit oder ohne Hunde! Oft hüten wir Phelan, beobachten ihn beim Spielen und Lernen. Wir fahren in die Stadt zum einkaufen, waschen oder jemand muss zur Arztkontrolle. Das ist immer irgendwann mit Warten verbunden. Da ist dann unsere Phantasie gefragt: "Was tun während dieser Zeit?" zum Beispiel spielen im Auto! Während der Sommerzeit bietet die Bibliothek jeweils am Mittwoch ein spezielles Programm für die Kinder an, das wir des öfteren besuchen. Daneben fallen die üblichen Arbeiten an wie kochen, abwaschen, Wasser holen, im Garten arbeiten, oder an einem Projekt. Aber darüber später mehr! Es dauerte ein Jahr, bis der Plan, ein halbes Jahr nach Alaska zu reisen, Wirklichkeit wurde. Da waren Fragen zu klären wie, wo würden wir wohnen? Was passiert mit unserer Wohnung? Welches Visum brauchen wir? Werden wir miteinander auskommen? Schliesslich war alles soweit wie möglich geklärt: wir hatten das Visum, unsere Wohnung war vermietet, die Wohnsituation in Alaska war klar und wir hatten Ausweichmöglichkeiten in Alaska überlegt. Wir feierten Abschied mit Familie und Freunden. Und fuhren schwer beladen zum Flughafen. Alles ging reibungslos. Wir stimmten uns ein mit Café Americano, Caramel latte, Cinnamon und Vanilla roll Obwohl wir 2 x eine Stunde Abflugverspätung hatten, kamen wir fast pünktlich an. Zuerst einkaufen, dann ab in den Schnee! Nachdem wir die Familie und die Verwandten begrüsst hatten, wurden schon bald Geburtstage gefeiert und der erste Frühlingstag genossen. Auch junge Hunde waren immer ein Thema. Und dann folgten die Vorbereitungen für unser erstes grösseres Abenteuer: wir gingen Halibut (Heilbutt) fischen. Dazu fuhren wir nach Ninilchik, ca. 5 h Autofahrt südlich von Big Lake. Pro Person und Tag waren 2 Heillbutt erlaubt, und, wenn wir sonst noch fangen würden, 2 Dorsch. Obwohl wir beide seekrank wurden, haben wir unser Soll erfüllt und je 2 Fische gefangen. Fischen am zweiten Tag war viel angenehmer: Start war fast 1 h später, wegen der Gezeiten. Das Wetter war schöner und der Ozean ruhiger. Ich fing, zusätzlich zu den Heilbutt, noch 2 Dorsche. Auf der Rückfahrt sahen wir einen wunderschönen Regenbogen. Ganz kurzfristig konnte ich nach Kroatien verreisen. Doch, Ankunft in Split abends um 9 ist okay! Auch, wenn die Distanz zum Hotel 70 km beträgt... Allerdings ist mein Hotel in Bol, auf der Insel Brač. So wurde meine Anreise spannend, interssant und lang! Aber alles hat bestens geklappt, vom Abholen am Flughafen zum Koffer - Aufbewahren in einem Personenwagen, dem nächtlichen Ausgang in Split, über die Fähre um Mitternacht bis zum Taxi, das mich über den Pass von Supetar nach Bol zu meinem Hotel brachte, wo ich dann nachts um 2 ins Bett fiel! Zum Glück war am nächsten Tag eher schlechtes Wetter: so konnte ich beruhigt faulenzen, lesen und gemächlich meine Umgebung auskundschaften. Kurz zur Insel Brač: es ist eine knapp 400 km2 grosse Insel in Dalmatien. Sie ist berühmt für ihren weissen Kalkstein, der vor allem für den Bau von Amphitheatern und Palästen verwendet wurde, aber auch der Reichstag von Berlin und das Weisse Haus wurden daraus erbaut. Überall auf der Insel tritt er zu Tage, sei es beim Bau einer Kapelle, bei den Häusern in den verschiedenen Dörfern, der Promenade in Bol oder an den verschiedenen Stränden. Die Insel lebt vom Tourismus, es werden aber auch viel Wein und Oliven angebaut. Ein Spaziergang nach Bol, die älteste Stadt auf der Insel Brač, drängte sich auf. Einerseits wollte ich mir den Ort anschauen, andrerseits brauchte ich ein paar Sachen aus dem "Konzum", dem Supermarkt. Da fast nur Kunas akzeptiert wurden (Landeswährung), musste ich Geld wechseln und ich wollte sehen, welche Ausflüge angeboten werden. Geld wechseln und einkaufen gelangen mühelos, während ich mich für keinen Ausflug entscheiden konnte. Bol ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Die verschiedenen Sitzgelegenheiten und das Abfallsystem... Sie haben sogar einen Bade-Einstieg für Menschen mit Behinderungen. Und überall stehen Statuen. Ich buchte einen Schnorchelausflug. Wir fuhren über den Meeresarm, den Kanal von Hvar, zu einer kleinen Bucht der gegenüber liegenden Insel Hvar, in der wir erstaunlich ruhiges Wasser antrafen. Der erste Eindruck war: "Da ist ja nichts zu sehen!" Es brauchte einen kleinen Moment, um das Auge an die Sicht zu gewöhnen, und ich erkannte immer mehr dieser Fische. Sie sind wunderbar getarnt: sind sie doch vor allem weiss, gelblich, braun mit wenig schwarz. So waren viele Schulen mit kleinen und grösseren Fischen zu bewundern. Ich sah Sardinenschwärme, verschiedene Brassenarten und immer wieder Schrift-Barsche. Am Meeresgrund waren viele Seegurken auszumachen und in den Felsen versteckt die Seeigel, die anzeigen, dass hier die Wasserqualität gut ist. Als wir wieder zurück fuhren, hatte der Wind zugenommen und die Wellen klatschten nur so ans Boot. Einmal tauchte der Bug so steil in ein Wellental, dass ich erschrak. Aber die Crew war ruhig - also brauchte auch ich keine Angst zu haben! Nur: wir alle wurden auf dem Rückweg nochmals nass! Als nächstes spazierte ich zum berühmten Zlatni Rat, dem Goldenen Horn. Das ist ein Strand, bestehend aus feinen runden Kieselsteinen, der wie ein kleines Horn mitten ins Meer hinaus ragt. Er ist natürlich entstanden und langsam am Wachsen. Das Spezielle an ihm ist, dass er seine Form verändert. Je nach Wasserströmung zeigt die Spitze mal nach Osten, mal nach Westen Das Ganze ragt ca. 500 m ins Meer hinaus. Früher war auf der Halbinsel ein Weinberg. 1950 pflanzte die Stadt Bol dann Pinien an. Von der letzten Pinie bis zur Spitze der Landzunge sind es heute ca 197 m, 2006 waren es 158 m. Wenn das Horn die Richtung wechselt, kann es vorkommen, dass vorne, auf den Kieselsteinen, ein kleiner See entsteht, denn die Spitze scheint den Strand dahinter wieder berühren zu wollen. Am anderen Ende der Stadt Bol steht ein Dominikaner - Kloster auf einem Felsen direkt am Meer, das aus dem 15. Jh. stammt. Es spielte eine wichtige Rolle für die geistige und kulturelle Entwicklung von Bol. Das Kloster ist heute ein Museum, in dem es seltene Kopien und Manuskripte zu bestaunen gibt, aber auch eine Auswahl an Kunstwerken unbekannter venetianischer Künstler, eine umfangreiche Münzensammlung, Reliefe, historisches Mobiliar, filigrane Silber-Arbeiten sowie Flintstein- und Knochen-Schnitzarbeiten. Ebenso interessant sind die Funde aus dem Meer wie zum Beispiel Amphoren. Dass Italien gar nicht so weit entfernt ist, merkt man an den italienischen Gemälden, aber auch daran, dass in der Kirche über dem Altar das Bild "Jungfrau mit Heiligen" von Tintoretto zu sehen ist. Angrenzend liegt der schön gestaltete Friedholf mit Blick aufs Meer. Rechts und links vom Kloster sind die zwei wunderschönen Strände Martinica und Bijela Kuca. Ein weiterer Ausflug führte mich nach Murvica, einem benachbarten Dorf. Es klebt an einem steilen Hang. Rundherum wachsen Weinreben und Olivenbäume. Die Badebucht von Murvica ist ein idyllischer Strand für Menschen, die die Ruhe lieben! Sie gilt als einer der schönsten Strände von Brač. Die Landschaft dort hat mich sehr berührt durch ihre Schönheit, die Farben und die abwechslungsreiche Struktur dessen, was wächst! Nach einer wunderschönen, erholsamen Woche ging ich nochmals an "meinen" Strand, und es war wie ein Abschieds-Geschenk, einen leuchtenden Sonnenuntergang und die Klarheit des Morgens am Meer erleben zu dürfen! Danke, Kroatien!
Dieses Jahr waren wir so oft wie möglich in der Sonnegg in Hertenstein am Vierwaldstättersee. Dass es so lange so schön und warm war, hat unseren Genuss deutlich erhöht! Wir haben vor allem die Aussicht genossen von Terrasse oder Balkon und dass wir unsere Tage draussen verbringen konnten, vom Morgen bis am Abend! Heinz vergnügte sich fast jeden Abend auf dem SUP. Dabei wagte er sich weit auf den See hinaus! Ich war mit dem Falt-Kajak unterwegs. Es war ein Geschenk, diese wunderschöne Landschaft vom See aus geniessen zu können. Die Idee ist, dass wir gemeinsam auf dem See unterwegs sein können. Heinz, der geniale Tüftler, hat für mein Faltboot ein kleines Wägelchen gebastelt, so dass ich mein Kajak mühelos selber zum Strand und zurück transportieren kann, wenn er mir nicht gerade hilft! Ein willkommener Grund, die Arbeit zu unterbrechen, waren die verschiedenen Schiffe, die vorbeifuhren. Immer musste auch Zeit sein für Ausflüge! Zuerst auf die Rigi - dann auf den Niederbauen. In unsere Zeit in Hertenstein fielen auch diverse Feste ... Am Ersten August die Parade der Schiffe - Dann wurden einige Feuerwerke gezündet. (im Kanton Luzern erlaubt) Die Rigibahnen feierten ihr 150 - jähriges Bestehen unter anderem mit einem Musik-Theater-Spektakel auf Rigi Staffel. Mitwirkende waren vor allem die Vereine der umliegenden Dörfer. Es war sehr eindrücklich. Spannend war es auch, die verschiedenen Stimmungen wahrzunehmen, zu sehen, wie sich, je nach Wetterlage, Tages- oder Nachtzeit, die Ansicht der Landschaft veränderte. Am Morgen: Am Abend: Wir erlebten auch viele dramatische Stimmungen... Um Regen oder Gewitter zu beobachten, setzten wir uns jeweils auf den gedeckten Balkon oder in die verglaste Veranda. Und zu guter letzt grüsste uns oft der Mond! Ein wunderschöner Ort, an den ich immer wieder gerne zurückkehre!
Im April 2018 dachte ich sehnsüchtig, dass ich die Saison auf und im See unbedingt verlängern möchte. Aber ich hatte weder ein Boot noch konnte ich mir regelmässig die Miete eines selbigen leisten. Dann las ich in der Zeitung einen Artikel über Surfski paddeln. Das klang genau nach dem, was ich suchte. Ich buchte eine Schnupperstunde – und fühlte mich auf Anhieb auf dem Ding wohl. Auch die Daten für den Einführungskurs stimmten und ich schrieb mich sofort ein. Obwohl das Wetter beim Kurs mehr als zu wünschen übrig liess – es regnete beim ersten Mal Böen-artig - machte es von Anfang an Spass. Das bedeutete, dass ich auch auf den See gehen könnte, wenn die Sonne mal nicht scheint! Er ist leicht, stabiler als ein Kanu seiner leichten Kante wegen und gleitet wie ein Ski übers Wasser und die Wellen (statt durch den Schnee). Da ich mich nur daraufsetze, muss ich beim Kippen keine Angst haben, irgendwo hängen zu bleiben. Der Surfski ist schmal genug, dass ich die Beine auf beiden Seiten ins Wasser hängen lassen kann, das gibt zusätzlich Stabilität. Zudem brauche ich auch meine Beine nicht zu falten beim Einsteigen. Die Haltung im Boot ist wohltuend körpergerecht. Mit wenig Kraft kann ich, bei richtigem Einsatz des Paddels, relativ rasch vorwärtskommen. Mit warmer Kleidung ist es möglich von April bis Oktober paddeln gehen, im Winter braucht es Neopren-Anzüge. Ich gehe auf den See, weil es so schön ist. Ich treibe mit Freude Sport. Vor allem aber finde ich Ruhe. Das Paddeln ist für mich wie meditieren: ich kann die Natur beobachten, Tiere, Berge, den See… Mich fasziniert vor allem, wie unterschiedlich der See jedes Mal aussieht! Einmal beobachtete ich erstaunt durch das klare Wasser einen mindestens 50 cm langen dicken Fisch auf dem Seeboden. Ein Kormoran flog knapp an mir vorbei. Ein andres Mal fesselten mich der Flug der Möwen oder Blumen, die auf einem Pfosten wuchsen. Ich betrachtete Wolkenformationen oder freute mich über die bunten Herbstfarben. Mit der Gruppe paddelte ich im Mondschein und bestaunte dabei gleich die Mondfinsternis. Vorher bewunderten wir den Sonneuntergang und wie sich langsam der Himmel spektakulär verfärbte. Heute war ich wieder einmal paddeln. Der See war spiegelglatt und wellenlos: das gefiel mir. Beim Hinausfahren riefen Haubentaucher-Küken nach ihrer Mutter. Da: eine Libelle sirrte vorbei, später setzte sich eine auf den Surfski. Ein Stück weiter vorne flog eine Gruppe Blässhühner auf. Auch eine Erfahrung wert: paddeln am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Der See ist ruhig, es sind kaum Boote auf dem See: die Stille geniessen! Ich freue mich, habe ich diesen Sport gefunden! Der Kauf eines eigenen Bootes steht bevor, damit ich auch auf dem Vierwaldstättersee paddeln kann!
Nach 1 ½ Jahren ohne, hatte ich wirklich das Bedürfnis, wieder mal das Meer zu geniessen ... Aber: der Reihe nach! Heinz brachte mich zum Flughafen, nach Belp, und ich checkte ein. Wir tranken in der Sonne gemeinsam noch einen Kaffee. Heinz machte sich langsam bereit zurückzufahren, als mein Name aufgerufen wurde. Ist mir am Flughafen noch nie passiert! Irgendetwas war in meinem Koffer, was nicht hätte drin sein sollen. Schreibzeug? Schnorchel? Caramel? Nein! Mein neues Sicherheits-Schwimmkissen! Die Patrone zum Aufblasen könnte explodieren! Ab damit in den Rucksack! Das Bodenpersonal machte die Schirme bereit – tatsächlich, es hatte zu regnen begonnen! Ich brauchte keinen Schirm, zumindest glaubte ich das, bis es vor dem Eingang zum Flugzeug einen Stau gab und zu giessen begann. Nicht schlimm, eine kleine Abkühlung! Ich war dankbar für einen leeren Platz neben mir. Alles hat in Palma de Mallorca prima geklappt: Ausgang 7, Universal. Die Reiseleiterin nannte mir den richtigen Bus und schon bald ging es los. Ich versuchte auf der Karte den Weg nachzusehen den wir fuhren. Am Schluss ging es über einen Pass – auf der Seite von Palma de Mallorca wenig steil und angenehme Strassen. Auf der Seite von Sant Elm wurde es eng, in den Kurven hatte jeweils nur der Bus Platz – gar nicht so einfach bei dem vielen Gegenverkehr. Im Hotel wartete ein Begrüssungsapero auf die Neuankömmlinge. Leider ist mir auf der Busfahrt mein Handy aus der Tasche gerutscht. Ich bekam es zum Glück am 3. Tag wieder. Aber so fehlen eben Bilder der ersten Tage! Nach dem Zimmerbezug ging ich erst mal schwimmen, das Wasser war warm und glasklar. Aber was war das? Das Wasser war ja salzig! In der langen Zeit, in der ich nicht im Meer war, hatte ich tatsächlich vergessen, dass Meerwasser eben salzig ist! Das Erstaunen darüber hielt noch zwei weitere Tage an! Als ich später auf der andern Seite des Hotels schwimmen ging (siehe unten rechts), sah ich diverse Fische von blossem Auge. Unbedingt Schnorchel und Tauchbrille auspacken! Da standen dann auch mehrmals und an verschiedenen Orten Gruppen von Erwachsenen im Schultertiefen Wasser und palaverten. Was taten die denn da, spielten sie? wunderte ich mich, aber kein Ball war zu sehen. Nein, es waren Familien – oder Freundes-Treffen im Wasser, weil es draussen zu heiss war! Ja, andre Länder, andre Sitten! Als echten Luxus empfand ich das Fenster zum Meer in meinem Badezimmer! Ich spazierte durch Sant Elm und freute mich an der Blumen- und Pflanzenvielfalt! Einer der Ausflüge führte mich zur Insel Sa Dragonera, einem Naturschutzgebiet. Die Überfahrt mit der «Margerita» dauerte nur wenige Minuten. Im Hafen war das Wasser von tief dunkelblau-türkiser Farbe. Darin konnte ich sehr gut die vielen rosa-durchsichtigen Quallen erkennen. Das erste, was mir auffiel, war das laute Geräusch der Zikaden, sonst war gar nichts zu hören. Am Wegrand leuchtete rot der Pfeffer. Durch lichten Pinienwald ging es leicht aufwärts zum Tramuntana – Leuchtturm. Von dort konnte ich bis zur Stadt Soller sehen. Und das Meer war so klar, dass ich bei der kleinen Felseninsel am Fuss der Klippen die Fortsetzung der Felsen unter Wasser bis tief hinunter sehen konnte. Der Leuchtturm war bis 1961 bedient, wahrscheinlich fand ich deshalb noch einen alten Ofen. Ein kleiner Teil der Insel wird landwirtschaftlich genutzt. Sa Dragonera heisst "die Dracheninsel", einerseits, weil sie die Form eines Drachens hat (Kopf nach Süden, Schwanz beim Leuchtturm Tramuntana), andrerseits vielleicht auch, weil auf der Insel eine spezielle Eidechsenart lebt, die Sarganta. Es gibt davon unzählige - als ich mich setzte krabbelten gleich 4 davon über mich. Es hat mir auch landschaftlich sehr gefallen: immer wieder interessante Ausblicke, wobei mich auch die Farben faszinierten - zB. jede Menge verschiedene Grün... Am letzten Tag wollte ich mir noch die andre Seite des Dorfes ansehen. Da war ein Wegweiser, der zum Turm Sant Elm wies. Doch, da könnte ich hin! Leider aber konnte ich gar nicht in die Nähe des Turmes, er ist privat. Deshalb entschloss ich mich zu einem Spaziergang den Berghang hinauf. Da wurde ich dann mit traumhaften Aussichten auf die Bucht und die Insel Dragonera belohnt. Als ich wieder auf Meereshöhe war, entdeckte ich eine felsige Badebucht und entschloss mich kurzerhand, das auszunützen. Auch hier hatte es starke Wellen, aber sie wurden von den Felsen am Eingang abgeschwächt und brachen sich deshalb nicht am Ufer. Und zum Abschied vom Meer noch ein paar Abend-Ansichten....
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