Debora ist mit ihrem Pferd Hippy in einer Trainingswoche in Avenches. Wir besuchen sie und schauen zu...
Das Gelände ist weitläufig, wir fahren mit dem Auto hin. Heute werden alle gefilmt, damit am Abend die Abläufe besprochen werden können, man sich selber beobachten kann.
Nicht vergessen, grosszügig Mückenspray auf dem Pferd zu verteilen, damit sich seine Aufmerksamkeit auf die Sprünge richten kann. Wir passen auf, dass wir nicht im Weg stehen: weder den Pferden und ihren Reitern noch den Fotografierenden oder Filmenden...
Letzte Kontrolle: Sitzen die Gamaschen richtig? Der Sattelgurt ist fest?
Dann: Schutzwesten an, Helm auf, der Notfall-Pass ans Bein, und los geht’s!
Es folgt eine Runde Aufwärmen: herrlich, den Tieren zu zu schauen, wie sie über das Gelände traben, galoppieren. Die Trainerin reitet nun als Erste, die 4 Reiterinnen nach ihr. Den meisten gelingen die Sprünge gut: auch Debora und Hippy haben keine Mühe. Aber plötzlich geht bei einer andern Reiterin nichts mehr: das Pferd will nicht mehr. Die Trainerin erklärt: stehen bleiben ist okay, ausweichen nicht.
„Nochmals!“ ruft sie – „und nochmals.“ Die Reiterin versucht es von der andern Seite: hier klappt es ohne Probleme! „Loben! ... Hände ruhig ... nahe am Hals ... weite Zügel ... Sei bei ihm ... und – BRAVO!“
Etwas Neues? Dann erst mal hin und alles gut beschnuppern, um das Hindernis kennen zu lernen!
Wir stehen in der Sonne – schnell wird es warm!
Wir warten bis das Pferd den Sprung gewagt hat und fragen uns unterdessen: warum klappt es bei dem einen Hindernis und beim andern nicht? „Da ist ein dunkler Schatten“, erklärt Debora, „das Pferd denkt: ,Wer weiss, wie viele Pferde in diesem schwarzen Loch schon verschwunden sind!’ “
Am Schluss des Trainings versuchen sie noch, über eine kleine Holz-Abschrankung ins Wasser zu gehen: auch hier – für einige kein Ding, für andere: nicht machbar. Während wir zurückgehen, bleibt eine Reiterin mit ihrem Pferd an der Abschrankung stehen und versucht, es mit gut zureden dafür zu gewinnen, den Sprung doch zu wagen. Nach ungefähr 15 Min, als wir schon nicht mehr daran glaubten, nimmt das Pferd all seinen Mut zusammen und wirft sein ganzes Herz und sich selbst wagemutig über die Klippe (ca 40 cm hoch) ins (knie-) tiefe Wasser: da hat es sich aber dicken Applaus verdient!
Reiten und schönes Wetter gleich Durst!