Den Kaffee trank ich an jenem Tag mittags, im Garten eines historischen Gebäudes in Grahamstown in der Stadt Thames. Von dort ging es entlang der Küste bis nach Coromandel, eine Aussicht schöner als die andere, Blick über bewaldete Buchten auf die vorgelagerten Inseln. Dazwischen folgte auch schon mal ein Pass, wobei die Strassen oft schnurgerade nach oben führten, und mein Camper von 80 km/h auf 30 runter fiel, lange bevor ich oben am Hügel angekommen war. Wenn es keine Überholspur oder keinen Ausstellplatz gab, verlangte das viel Geduld von meinen „Nach-Fahrern“.
Orere Point ist noch nicht ganz in Coromandel, liegt der Halbinsel aber gegenüber. Es hiess, der Campingplatz habe eine Bademöglichkeit am Bach. Als ich den Zugang zum Badeplatz am Bach fand, war ich die einzige dort – idyllisch in einer Lichtung gelegen, formte der Bach einen Pool. Ich stieg langsam ins Wasser – und plötzlich war es so tief, dass ich nicht mehr stehen konnte. Ich schwamm mehrere Meter Bach aufwärts und liess mich treiben, in Richtung des kleinen Wasserfalls. Es kamen Kindheitserinnerungen auf an sonnige Tage am Bach, im Kreise der Familie. Herrlich! Als ich später am Strand schwimmen ging, war ich auch dort die Einzige... Da es in der Region Austernzüchtereien gab, wollte ich unbedingt wieder mal probieren. Austern essen passte aber einfach nie richtig von der Zeit her, und so ass ich dann, statt vormittags meinen Kaffee zu trinken, überbackene Austern. Sehr gut! Den Kaffee trank ich an jenem Tag mittags, im Garten eines historischen Gebäudes in Grahamstown in der Stadt Thames. Von dort ging es entlang der Küste bis nach Coromandel, eine Aussicht schöner als die andere, Blick über bewaldete Buchten auf die vorgelagerten Inseln. Dazwischen folgte auch schon mal ein Pass, wobei die Strassen oft schnurgerade nach oben führten, und mein Camper von 80 km/h auf 30 runter fiel, lange bevor ich oben am Hügel angekommen war. Wenn es keine Überholspur oder keinen Ausstellplatz gab, verlangte das viel Geduld von meinen „Nach-Fahrern“. Ich spazierte auch in den Rapaura Wasser-Gärten ... Am nächsten Tag fuhr ich ein Stück die Strasse 309 hoch, um zu einem Wasserfall zu gelangen, wo man schwimmen konnte – bisschen kälter schon als das Meer! – aber das liess ich mir nicht entgehen. War das doch auf meiner Bucket – List für Hawaii gestanden! Auf der Rückfahrt kam ich bei den „Waterworks“ vorbei: jemand hat aus Abfallmaterial jede Menge witziger, spritziger, beweglicher Wasser-Installationen geschweisst, z.B. das Riesen – Wasserrad aus Pfannen, gelben Schutzhelmen etc. Am Mittag gab es Muschelsuppe an einem Stand an der Strasse, bei der lokalen Fischerei. Am Nachmittag fuhr ich noch bis nach Colville, mit einem alten Laden. Dort beschloss ich, mir an der Bucht ein Abend-Picknick zu gönnen. Das tat richtig gut. Von Coromandel fuhr ich nach Hot Water Beach. Unterwegs spazierte ich zur New Chum Beach: erst über den Strand, dann zwischen Strand und Wald, über einen winzigen „Pass“ (10 Minuten zu Fuss) bis an einen jener Strände, die mit dem Auto nicht zu erreichen sind. Das Wasser war ruhig, ohne gefährliche Strömung, Sand, Sonne, blauer Himmel. In Whitianga, einer kleinen Hafenstadt mit einer alten Fussgängerfähre, gönnte ich mir ein Eis. Warum heisst es „Hot Water Beach“? Weil sich am Strand heisse Quellen befinden, welche bei Flut zugedeckt werden. Aber während je zwei Stunden vor und nach der Ebbe sind die heissen Quellen insofern zugänglich, dass man sich ein Loch graben kann im Sand, 10 - 20 cm reichen schon, dann dringt heisses Wasser von unten in diese Wannen. Das erste Mal war das Ereignis angesagt von 22 Uhr bis 02 Uhr – ich liess es dann bleiben. Aber am nächsten Mittag, zwischen 11 und 15 Uhr war ich am Strand: der reinste Volksauflauf. Die Sonne brannte vom Himmel, der Sand war von der Sonne so heiss, dass ich nicht barfuss darüber gehen konnte, und dann waren da ausgebuddelte Wannen, mit Wasser drin. Ich setzte mich in eine, sorgfältig. Ja, heiss, grad so annehmbar. Aber nicht das, was ich an jenem Tag brauchte. Ich brachte die gemietete Schaufel zu meinem Platz zurück, ich hatte ich sie gar nicht gebraucht! Aua!!! Im nächsten Pool hab ich mir den Fuss verbrannt, so heiss war das darin stehende Wasser. Zur Belohnung ging ich mich dann im Meer abkühlen. Ein weiterer Höhepunkt der Region war die Cathedral Cove. Auch diese Bucht kann man nur zu Fuss erreichen. Zum Glück wurde oben beim Einstieg in den Wanderweg ein Parkplatz frei - ich denke die weiteren 30 Minuten von unten am Hügel hoch und am Schluss wieder zurück hätte ich an jenem Tag nicht mehr geschafft! Da war ein gut präparierter Weg, aber steil hinunter, wieder hoch und am Schluss über Treppen runter steigen zur Bucht. Wunderbar klarer blauer wolkenloser Himmel, die Sonne brannte heiss. Es lohnte sich auf jeden Fall, diese Bucht im Meeresschutzgebiet der Mercury Bucht zu besuchen. Die Erosion hat einen Durchgang geschaffen von einer Bucht zur andern, durch einen Tunnel, eben die „Kathedrale“. Beidseitig dieses Tunnels sind schöne Sandstrände mit je einem grossen Felsen in der Mitte. Das Baden war ein Traum, das Wasser herrlich kühl und ganz klar. Auf meiner Fahrt nach Süden machte ich noch Halt an einem der schönsten Strände, Waihi Beach, wie man mir sagte. Ich bekam auch den besten Platz: so nahe wie möglich am Strand. Unter den „10 Dinge, die Du hier tun solltest“ stand als erstes: „Sonnenaufgang anschauen“. Da war ich ja goldrichtig! Nur Vorhang auf in meinem Camper! Da wurde aber nichts draus – an beiden Morgen war schlechtes Wetter. Als sich die Sonne am Nachmittag doch noch zeigte, holte ich mein Badekleid und ging an den Strand. Aber nein, da geh ich nicht rein! Das Wasser war zwar klar, aber es war voll Algen, die wie grüne Lasagne – Blätter aussahen und ganz oder Fetzen-weise im Wasser rum schwammen. Der ganze Strand war grün, und ich würde grün behängt aus dem Wasser steigen – das wollte ich mir doch nicht antun! Auf dem Weg zur New Chum Beach (siehe oben) war der Strand rosa von den Algen. Die sahen aber eher so aus wie kleine Farne. Bevor ich zum Zentrum der Nordinsel fahren wollte, machte ich noch einen Abstecher nach Raglan an der Westküste. Wunderschöner Ort, ja, sehr touristisch, aber auf eine angenehme Art. Ich ging sofort schwimmen in der Bucht mit dem schwarzen Sand - gut so, später war dann Ebbe und das Wasser ca. 1 km weiter aussen. Der Abend schenkte mir wieder einen leuchtenden Sonnenuntergang. Und am Donnerstag liess ich mir von Angelina, einer von Corinne’s Freundinnen, die Haare schneiden. Eine halbe Stunde von Raglan entfernt spazierte ich zu den Bridal Vail Falls. Die Brautschleier-Fälle gefielen mir, nicht so sehr, weil sie dem Namen entsprachen, sondern weil sie sich in wunderschöner Natur befinden. Sie fallen 55 m in die Tiefe, über einen „Giant Causeway“ aus Basalt (Damm für Riesen). Ich stieg über 261 Stufen bis zum Talgrund (und später wieder hoch!). Auf halbem Weg steht eine Bank, ich ruhte mich aus, schaute dem fallenden Wasser zu – und als ich dann den Blick auf die Felsen daneben richtete, bewegten die sich rechts und links des Falles stark nach oben. Ach ja, optische Täuschung! Auf geht’s, zum Zentrum der Nordinsel!
1 Comment
Heimberg Monika
12/3/2017 08:20:26
Das Wasserrad gefällt mir sehr und natürlich die Bucht mit
Reply
Leave a Reply. |
Franziska ZurflühReisen ist meine Leidenschaft -
diese Begeisterung möchte ich mit andern teilen ... Kategorien
All
Archiv
August 2023
|