Am nächsten Tag fuhr ich zum Kaniere-See, wo ich wieder eine kleine Wanderung machte. Ich traute meinen Augen kaum: hängender Farn, blaue, orange, feuerrote Pilzchen, so zwischen 1,5 und 2 cm hoch.
Dass das Meer nicht nur gut ist zu den Menschen, wurde mir bewusst, als ich in Westport die vielen Gedenktafeln sah. Zum Beispiel: "Geliebter Sohn, verloren im Meer"... Dann wurde mir wieder ein wunderbarer Sonnenuntergang geschenkt. Als erstes auf meinem Weg in den Süden wollte ich die Seehunde-Kolonie besuchen, verbunden mit einem Spaziergang an der Tauranga Bay. Es was schlecht signailisert, und als ich jemanden fragte, sagten sie mir, die Seehunde seien im Moment weiter südlich. Ob ich trotzdem schauen gehen sollte? Das Wetter war ebenso schön wie die Küstenlandschaft, deshalb machte ich mich auf den Weg - und bereute es nicht. Mir war schnell klar, dass sie da sein würden, sonst wäre der Gestank nicht zu erklären gewesen. Zuerst sah ich einen einzigen Seehund - aber je länger ich schaute, um so mehr Seehunde entdeckte ich. Dann hörte ich sie, ich konnte ihrem Gerangel zusehen, oder wie sie sich räkelten oder ich beobachtete wie sie über die Steine herauf- oder hinunterkletterten. Dann waren auch noch einige am plantschen im Wasser. Zum Schluss schaute ich mir noch an, wie weit ich denn von zu Hause entfernt war ... Auch am Cape Foulwind gab es Felsentunnel zu bestaunen, und bald darauf fuhr ich über den Nil! Pancake Rocks: darauf war ich sehr gespannt. Schon vor den eigentlichen Pfannkuchenfelsen wurden sie im Gestein angekündigt.. Ein sehr schön angelegter Weg führte erst durch Regenwald und dann zu den verschiedenen Plattformen, wo immer mehr dieser geschichteten Felsen sichtbar wurden. Ein wenig wurde erklärt, wie sie entstanden sein könnten, aber die Wissenschaftler sind sich auch heute noch nicht sicher. Also sind diese Formen einfach eine Landschaft zum Bewundern! Ich liebte es, dem Donnern des Wassers zu zu hören, zuschauen, wie die Wellen unter die Felsen hinein brandeten. Wenn das bloss hält! An jenem Tag war das Meer relativ ruhig. Deshalb hiess es geduldig auf grosse Wellen warten, damit das Wasser so richtig schön aus dem Blowhole schiessen würde. In Greymouth, einer hübschen Stadt, sah ich zum ersten Mal einen aktiven Zug, entdeckte ich Schweizerprodukte im Einkaufszentrum und fuhr dann zum Picknick an die Mündung des Grey – Flusses, wo ich Delfine beobachten konnte. Richard goss mir auf seinem Life Boat liebevoll einen Filterkaffee auf. Auf dem Campingplatz in Hokitika wurde mir mitgeteilt, dass sich 10 Min. zu Fuss ein Glühwürmchen-Hohlweg befinde, den man nachts selber erkunden könne. Da hab ich mich drauf gefreut: es war spannend im Dunklen den Weg zu ertasten und dann stand ich staunend wie in einer Kathedrale, mit unzähligen Lichtlein am Gewölbe. Mit meinem Fotoapparat leider nicht einzufangen! Am nächsten Tag fuhr ich zum Kaniere-See, wo ich wieder eine kleine Wanderung machte. Ich traute meinen Augen kaum: hängender Farn, blaue, orange, feuerrote Pilzchen, so zwischen 1,5 und 2 cm hoch. Der Weg zu den Dorothy – Fällen war wieder mal eine – unerwartete – Mutprobe: die letzten 4 km waren ungeteert, unübersichtlich und wie mir schien, einspurig. Links dichter Wald, rechts der See. Ich fuhr mit dem Gesicht an der Frontscheibe und war dankbar, als ich den Parkplatz erreichte! Die Gesamthöhe der Fälle ist 64 m. Ich genoss es, dieses Schauspiel in Ruhe alleine geniessen zu können. Eine Stunde später wagte ich mich wieder mal über eine Hängebrücke, bei der Hokitika – Schlucht, allerdings nicht mehr so schlimm wie bei der Buller – Schlucht, wo zwischen mir und dem Wasser immerhin 17 m Luft lagen! Der Hokitika – Fluss bringt Gletscherwasser, darum hat er diese milchig - türkis – Färbung. Da ich die Kiwi- Vögel nie in der Natur habe sehen können, besuchte ich das Kiwi-Zentrum in Hokitika und schaute einem dieser Vögel eine Weile lang zu, wie er ein Loch grub, nach Fressen suchte, herum rannte. Auf dem Weg zum Zentrum war mir der einzige Blick auf den Mt Cook vergönnt, den höchsten Berg Neuseelands, der etwa 100 km Luftlinie südlich der Stadt liegt. Und damit habe ich Abschied genommen von der Westküste Neuseelands. Hier noch die Karte der Route.
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August 2023
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