Es dauerte schon mal, bis wir aus der Stadt heraus waren. Nach einem relativ kurzen leichten Aufstieg begann die Fahrt ins Tal, in unzähligen Kehren, mal im Norden der „Hügel“-Kante, mal im Süden. Hin und wieder hatten wir einen kurzen Ausblick ins mindestens 500 m tiefere Tal. Ach je, die Strasse dort unten war ganz verstopft! Einerseits wurde gebaut, so dass sie nur einspurig befahrbar war, andrerseits war die Strasse einfach eng. Zudem war kreuzen mit Lastwagen und Bussen bisweilen knifflig.
Die Vegetation veränderte sich, ich sah vermehrt Reisfelder, kahle oder bewaldete Berghänge, immer sehr steil. Da wuchsen Bananenstauden, Trompetenblumen-Büsche, Elefantengras (bis 6 m hoch). Dann fuhren wir durch Dörfer und Städte, an belebten Märkten vorbei.
Je tiefer wir kamen, um so dichter wurde die Vegetation: die Hänge waren so steil, dass manchmal die Sonne kaum ins Tal schien. Auch vom Fluss sah ich kaum etwas, da ich auf der andern Seite sass.
Natur anschauen, fotografieren, lesen, schlafen, mit der Nachbarin plaudern – es wurde lang und länger.
Und beim letzten Halt war sogar ein Cappuccino und eine Glace zu haben.
Ich war trotzdem froh, als wir um ca. 15 Uhr ankamen. Bloss, der Busbahnhof befand sich ca 3 km ausserhalb der Stadt. Meine Sitznachbarin und ich teilten uns ein Taxi, das uns zu den respektiven Hotels fuhr.
Hotel Golden Gate, mit Seesicht, das klang schon mal gut! Man hatte mir gesagt, das Hotel befinde sich am See – aber da war nur Strasse. Mein Zimmer mit Seeblick befand sich im 4. Stock, ohne Lift. Ah, da war eine Dachterrasse. Tatsächlich, da sah man den See, und er war nicht weit weg. Auch von meinem Zimmer aus sah ich den See, durch das Fenster, das auf den Gang ging, an dem jedermann vorbeiging. Das heisst, ich konnte mein Zimmer nur mit geschlossenen Vorhängen nutzen. Und 4. Stock, ich spürte bereits, dass meine Knie reklamierten.
Als sich der Manager am nächsten Morgen erkundigte, ob alles okay sei, fragte ich, ob er nicht ein Zimmer in einem der unteren Stockwerke hätte, ich würde auch auf den Seeblick verzichten. Und zudem wäre es mir wichtig, ein Zimmer ohne Fenster auf den Gang zu haben. Doch, das ging: ich zog um in ein Zimmer auf dem 3. Stock, mit Balkon und besserem Seeblick als vorher.
Ich erkundete den Phewa-See. Landschaftlich sehr schön, und als ich das erste Mal spazieren ging, Stadt – auswärts, blieb ich fasziniert stehen: kein Laut war zu hören, das war wohl nach 5 Wochen Nepal das erste Mal. Es hielt nicht lange an. Ich fand ein gutes ruhiges Restaurant mit Internetanschluss und ich begann meine Erfahrungen im Schulprojekt für meinen Blog festzuhalten.
Der Fall ist nicht sehr hoch aber sehr eindrücklich, das Wasser hat wie Löcher in die Seitenwände gegraben.
Was mich faszinierte war ein Reihe von Fotos, die das Brauchtum, den Alltag im Alpenraum mit dem im Himalaya – Gebiet verglich: wie wurden Lasten getragen, wie Getreide geschnitten, wie Heu geerntet in den Bergen, wie Butter gemacht, gekocht, genäht, was wurde gespielt. Es war erstaunlich die vielen Ähnlichkeiten zu sehen und wo es Unterschiede gab. Hier wird eine ähnliche Rückentrage benutzt wie ich im Wallis früher gesehen habe. Andrerseits werden hier Lasten mit einem Stirnband getragen.
Ich genoss ein wunderbares Wolken-Sonnenstrahlen-Spiel am Abend mit Blick auf den Phewa – See und die Lichter von Pokhara.
Und hier noch die entsprechenden Karten dazu: