Wir gingen durch die feuchte Hitze ca 10 Minuten zu einem andern Gebäude. Am Eingang zu den Schaltern sass ein Beamter, der wollte meinen Begleiter um keinen Preis mit hinein lassen.
Dann kam auch schon Neeraj Singhal an, der Nepal-Koordinator, der mir noch genauere Angaben machte und mich dann allein ziehen lassen musste, auch er durfte nicht mit hinein.
Als erstes Sicherheits-Check: alles gut! Neeraj wies mich durch das Gittertor hindurch auf den Schalter meiner Fluggesellschaft hin, dann ging er. Ich stand mal in der Schlange, wusste aber nicht, ob ich da richtig sei. Jemand wies mich darauf hin, dass man sich nach Destination anstellen musste. Als ich dran war, wurde ich gefragt, ob ich einen früheren Flug nach Biratnagar nehmen möchte. Ja, das war okay. Mit dem Nepali Telefon, das Neeraj mir in die Hand gedrückt hatte rief ich ihn an, er soll doch bitte der Schuldirektorin Rita melden, dass ich früher käme.
Auf dem Flug plauderte ich mit Lisha, die als Lehrerin studierte.
Und da waren wir auch schon in Biratnagar. Ich wurde herzlich von Rita & Sunil Bhusal empfangen, mit einem roten Schal geschmückt. Sunil kümmerte sich um meinen Koffer und dann fuhren wir los. Da wir so viel zu erzählen, fragen und auszutauschen hatten, achtete ich kaum auf die Landschaft.
P.S.: In diesem Blog sind die meisten Fotos nicht von mi!
Ich bekam ein schönes Zimmer zugewiesen, und konnte dann im Hotel essen.
Als ich am nächsten Morgen in der Schule ankam, standen die Kinder Spalier um mich zu begrüssen. Sie streckten mir Papierblumen entgegen und ich bekam einen weiteren roten Schal.
Wir tranken Tee, dann zeigte Rita mir die Schule, stellte mich den Lehrerinnen und weiteren Angestellte vor.
An Anfang schaute ich nur zu: wie die „Circle Time“ (Kreis-Zeit) geht: die Kinder (3 – 9 Jahre) stehen jeweils in Reih und Glied, Arme werden im militärischen Drill auf, ab und seitwärts bewegt, dann werden Lern-Lieder (Wochentage, ABC) gesungen. Schliesslich werden von jeder Klasse einzelne Kinder aufgerufen. Sie kommen auf die Bühne und stellen sich in einem festgelegten Ritual vor, sagen ein Gedicht auf oder schlagen ein Lied vor, das dann alle singen.
Weiter ging es mit Klassenbesuch.
Am Ende der Woche, Freitag, hielt ich meinen ersten Workshop, bei dem ich die Theorien von Jesper Juul vorstellte. Scheinbar verstanden mich nicht alle...
Was brauchte ich? Und wie war das mit Vorbereiten für den nächsten Workshop?
Ich wurde mit nur 30’ Verspätung abgeholt, dann fuhren wir erst in die Wohnung von Rita und Sunil, wo wir auch Swoorup abholten, ihren 12 jährigen Sohn.
Nach 20 Min waren wir in Dharan, eine unglaublich geschäftige Stadt. Dort geht Swoorup in eine Hindi Schule. Obwohl ein extremer Verkehr mit viel Gehupe herrscht und die Leute fahren wie die Verrückten, habe ich interessanterweise keine Angst. Irgendwie vertraue ich denen, glaube daran, dass sie wissen, was sie tun.
Nach dem Zimmerbezug in dem Resort – Hotel, das auf vielen verschiedenen Ebenen angelegt ist, gab es im Garten oben ein BBQ – es wurde ein richtiges Essen daraus! Zum Aperitiv wurde mir ein nepalesischer Süsswein offeriert, den ich sehr mochte. Wir tanzten, genossen den Vollmond-Abend draussen, in der angenehm kühlen Luft.
Knapp vor 22 Uhr gab es dann noch das Abendessen!
Am nächsten Morgen fuhren wir noch 30 Min weiter den Berg hoch. Von dort hiess es, seien es noch 500 m bis zum Aussichtsturm. Nach einem leichten Anstieg, ging es im Wald steil viele Treppenstufen hoch. Ich ging langsam, alle halfen mir, sagten, dass kaum jemand in Nepal in meinem Alter so einen Aufstieg bewältigen würde. Sunil trug meinen Rucksack.
Ich fuhr mit dem Schulbus zurück. Kurz bevor es losging begann es zu giessen. Obwohl es heiss war, konnte man kein Fenster öffnen, alle Fenster liefen an.
Als wir wieder in Dharam waren, freute ich mich, bald zurück zu sein, damit ich noch viel Zeit zum Vorbereiten hätte– da bogen sie in die falsche Richtung ab.
Da wir so nahe waren, wollten mir die Angestellten noch zum Osho Park zeigen. Es ging eine ganz enge Strasse entlang. Da touchierten wir ein Tuktuk und konnten für eine Weile weder vor noch zurück. Jemand zeigte von aussen, wie wir uns Millimeter für Millimeter befreien konnten, ohne selbst in den 15 cm tiefen Betongraben zu geraten.
Über eine schöne Brücke gingen wir in den Park mit dem Tempel. Leider war er wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen. Der Fluss war reissend, es hatte ja stark geregnet. Sonst würde hier oft gebadet.