Eindrücklich, wie diese Ruine in der Landschaft steht! Das Picknick am kleinen Bach auf dem Gelände der ehemaligen Schule hat prima geschmeckt.
Ferien in Irland - Teil 3: Abschied von Baltimore, Besuch von Castle Donovan und Ballydehob26/8/2018 Nach einem reichhaltigen Frühstück in einem typisch irischen Hotel spazierten wir den Coney - Island Weg hoch und genossen bei schönstem Wetter die Sonne, die Stille - wir waren allein - und den Blick über die Insel Sherkin hinaus auf den Atlantik. Wir naschten von den glänzenden süssen Brombeeren am Weg und plauderten mit einem Anwohner, der schon seit 40 Jahren hier lebt: er hat all die Veränderungen miterlebt, die das Dorf durchgemacht hat, seit Heinz und ich das letzte Mal hier waren! Wir schauten Fischern zu, wie sie ihre Körbe auswarfen und wieder einsammelten. Klar, dass sich die Möwen ihren Teil holten! Friedlich war es, und ein Geschenk, dass wir dafür Zeit hatten! Weiter stand der Besuch des Turmes Castle Donovan in der Nähe von Drimoleague an. Eindrücklich, wie diese Ruine in der Landschaft steht! Das Picknick am kleinen Bach auf dem Gelände der ehemaligen Schule hat prima geschmeckt. Auf der Rückfahrt verpassten wir eine Abzweigung: sich zu erinnern war wohl doch nicht so einfach. Plötzlich rief ich: „Stop!“ Wir standen neben zwei grossen Steinen, die ich am Vorabend bei unserer Recherche gesehen hatte, den „Clodagh Standing Stones“. Immer wieder frage ich mich, wie sie wohl diese riesigen Steine damals bewegt haben! Zum Glück kannte jemand im Skibbereen Heritage Museum das Haus / die Adresse unserer heutigen Übernachtungsmöglickeit: unsere Landlady nahm das Telefon nicht ab, als wir nachfragen wollten. Wir hatten ein Zimmer in einem sehr grossen Anwesen – es ist für 450'000 € zu haben! – und genossen es, so feudal zu wohnen. Dann machten wir uns auf nach Ballydehob. Unterwegs genossen wir die gute Aussicht auf die Roaring Water Bay. Und plötzlich standen wir vor einer schönen Kirche (Most Holy Rosary bei Kilcoe). Auf dem Friedhof standen auch einige Hochkreuze... In Ballydehob steht die alte 12-Bogen-Eisenbahnbrücke immer noch – die Bahn ist inzwischen ausrangiert – sie ist sehr eindrücklich. Wir besuchten im Dorf die Kunsthandwerk-Ausstellung im Tourist Office und fanden unter anderem 3 Plakate über eine Ausstellung von „12 irischen Künstlern“ in Zürich, im Mai 1985. Am Abend waren wir in Skibbereen und hörten in einem Lokal live Musik...
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Ein weiterer wunderschöner Tag geht zu Ende: wir haben das Gefühl, schon lange in den Ferien zu sein. Wolken jagten über den grauen Himmel, dazwischen schien blauer Himmel auf – immer wieder lockte mich das zum Fotografieren! Auf dem Weg nach Castletownshend liessen wir uns noch zu einem Umweg zum Toe Head verleiten: wilde, raue Landschaft, Irland, wie wir es erwarteten: rechts öffnete sich der Ausblick wieder nach dem Regen, während links die Landschaft darin verschwand: knallgrüne Wiesen, weiss-schwarze Kühe, Steinmauern, honiggelbblühender Ginster, violette Veronika, orange Montbretien, Sommerflieder, Felsen mitten in den Feldern, darauf Heidekraut und verwelkte Farnkräuter. Castletownshend dann am Ende einer ganz schmalen Strasse, mit einem doppelstämmigen Baum in der Mitte der Strasse, und am Hafen dann, am Ende des Städtchens das kleine Schloss. Im Schlossgarten gab es den Morgenkaffee. Ich hatte über die Aussstellung zum Thema „Die grosse Hungersnot“ im Uillinn-Kunstzentrum von West Cork in Skibbereen gelesen: sehr eindrücklich! Auch im Heritage Zentrum war die Hungersnot ein Thema. Dort fanden wir auch Interessantes über Loch Hyne, unsere nächste Station. Loch Hyne ist ein Salzwasser-See und beherbergt Irlands erstes Meerwasser-Reservat. Auf schmalsten Strässchen fuhren wir zum Loch Hyne, spazierten dem Ufer entlang, beobachteten ca 30 cm lange Fische beim „Wellenwerfen“ und die zweibeinigen, die sich am Baden und picknicken erfreuten. Wir waren „angefüllt“ mit all den intensiven Eindrücken und erlaubten dem GPS, uns über Hintersträsschen nach Traguma zurück zu führen. Wir schlossen den Tag mit einem Bad im „eiskalten“ Wasser (Franziska) und dem Picknick am Meer in der Sonne ab. Leider wurde dann aus dem Irish Coffee nichts, da im Pub der Rahm ausgegangen war! Auch ein heisse Schokolade wärmt wunderbar! Bei Sonnenschein fuhren wir am nächsten Morgen von Tragumna-Beach weg und machten uns auf den Weg nach Baltimore. Heinz und ich waren vor 44 Jahren schon mal hier gewesen. Als erstes besuchten wir die St.Matthew-Kirche, von wo die „Desiderata“ stammt. Leider fanden wir in Baltimore kein Tourismusbüro... So dauerte die Suche nach einer Unterkunft eine gute Stunde: am Wochenende war auch fast alles ausgebucht! Schliesslich fanden wir ein Zimmer in einem typisch irischen Hotel: eine Nacht konnten wir bleiben! Das Hotel bot uns als Willkommensgruss Tea and Scones – auch hier mit Blick aufs Meer! Als wir eingerichtet waren, fuhren wir einen Teil des Weges bis zum Beacon. Dort kraxelte ich mit den Stöcken oder auf allen vieren bis zum Aussichtspunkt hoch. Es hat sich gelohnt – wir sahen fast bis nach Amerika! Es blieb noch Zeit, also besuchten wir einen der schönen Gärten West Corks. Aber dieser Garten entsprach nicht so ganz meinen Erwartungen. Ja, da waren Blumen, in nicht sehr sauber gejäteten Beeten. Ein grosser Teil war der Gemüsegarten. Heinz meinte: „Auch ne Idee, Gemüse anpflanzen und Eintritt dafür verlangen!“
Es blieb noch Zeit, also besuchten wir einen der schönen Gärten West Corks. Aber dieser Garten entsprach nicht so ganz meinen Erwartungen. Ja, da waren Blumen, in nicht sehr sauber gejäteten Beeten. Ein grosser Teil war der Gemüsegarten. Heinz meinte: „Auch ne Idee, Gemüse anpflanzen und Eintritt dafür verlangen!“ Nun ging es daran, eine neue Bleibe zu buchen: noch mal nachsehen > ja, alles richtig, also buchen! Nur um dann festzustellen, dass ich doch die falsche Unterkunft gebucht hatte! In Skibbereen waren wir schon. Verflixt! Das bedeutetw wohl, dass wir einen Tag Pause einlegen sollten! Heinz besuchte noch das Piraten – Museum. Anschliessend fuhren wir auf die andere Seite des Wassers, über den Damm, auf der Suche nach Erinnerungen – aber sie blieben aus! Dann gingen wir gemütlich essen, mit nachfolgendem Spaziergang durch das Hafen-Areal. Was würden wir morgen unternehmen? Die Entscheidung fiel schwer! Bereits die Vorbereitung auf die Reise nach Irland hat so viel Spass gemacht: ich freute mich auf all die vielen schönen Landschaften die sehen würde. Zum Teil auch wiedersehen, da Heinz und ich 1974 und 75 je zwei Wochen mit einer Gruppe von jungen Leuten mit Pferd und Wagen durch die Gegend von Cork gezogen waren. Vielleicht, um das ganze noch ein bisschen spannender zu machen, zog ich mir 4 Tage vor dem Abflug eine leichte Knieverletzung zu: packen mit Krücken ist eine Herausforderung! Zum Glück hatte ich einen Rollstuhl organisiert für den Flughafen in Zürich. So kamen Heinz und ich noch in den Genuss einer Auto-Fahrt durch den Airport. Dabei begegneten uns diverse Hindernisse: der Lift war von jemand anderem blockiert, wir warteten lange! Dann trafen wir zwei Passagiere, denen unsere Chauffeuse am Vortag geholfen hatte, ihr Gepäck zu suchen. Sie waren immer noch nicht erfolgreich – und wussten nicht wie weiter. Also wurden wir parkiert und unsere nette Betreuerin half den beiden kurz weiter. Bei der Sicherheitskontrolle wurde Heinz von Kopf bis Fuss durchleuchtet. Dann brauchte ich noch Wasser: unsere Fahrerin holte es für mich und brauchte gleich ein zweites für Heinz mit. Jetzt nur noch zwei weitere Passagiere abholen, Passkontrolle, dann hätten wir es geschafft! Die alte Dame im Rollstuhl war allerdings nicht unserer Meinung: sie wollte unbedingt aus dem Rollstuhl aussteigen: schliesslich wurde sie von ihren Angehörigen überzeugt, dass es nach Hause geht, auch wenn sie im Rollstuhl sitzen bleibt! Am Schluss brachte uns ein kleine Bus bis zum Flugzeug. Pünktlich hoben wir ab: Airborne again! Wir landeten bei Sonnenschein, bekamen bei sehr hilfsbereiten Menschen unser Auto, holten uns was zum Mittagessen und fuhren los, in Richtung AirB&B, auf der Suche nach einem Park, wo wir unser Zmittag geniessen könnten. Das einzige, was wir fanden, war der Parkplatz eines Einkaufszentrums. Bevor wir wegfuhren, riefen wir unsere Landlady an: es stellte sich heraus, dass sie in eben diesem Einkaufszentrum war. Bei einem Kaffee warteten wir bis sie mit ihren Besorgungen fertig war – dann fuhr sie uns zu ihrem Haus. Ein sauberes helles, kleines Zimmer wartete auf uns – und für unsere Geduld brauchte uns Jiao (ausgesprochen wie „Joe“) zweit Kitkat! Ich ruhte mich aus, während Heinz eine Runde ums Quartier drehte. Dann besprachen wir die weiteren Pläne für unsere Reise, buchten unseren nächsten AirB&B-Aufenthalt und holten uns etwas zum Essen beim Pizza-Hut gleich um die Ecke. Die Familie, bestehend aus der jungen Vermieterin, ihrem 4 Monate alten Sohn und ihrer Mutter - eine Asiatin, die absolut kein Englisch sprach – machte uns Platz am Tisch in der Küche. Wir unterhielten uns noch kurz mit dem Franzosen, der auch hier wohnte und in Cork arbeitete. Nach dem Frühstück – seit ewigen Zeiten wieder mal Cornflakes! – fuhren wir mit dem Bus in die Stadt. Ich war handikapiert, konnte nur mit Schmerzen gehen – und verlor total die Orientierung: ein seltenes Vorkommnis bei Zurflühs! Als wir herausfanden, dass das Tourist Office umgezogen war, gab ich auf und setzte mich in ein Café. Heinz holte Stadtpläne. Bis er wieder kam, wusste ich, was ich ansehen wollte: das Buttermuseum, den Englischen Markt und ich wollte mit dem Tourismus – Bus eine Rundfahrt machen. Das Wetter war ideal: leicht bedeckt, aber trotzdem nicht kühl. Auch der inzwischen leicht fallenden Regen störte uns nicht. Auf der interessanten Tour schien dann auch noch die Sonne und ich war froh um meinen Sonnenhut! Unterwegs legte ich einen Halt ein bei der St.Anna-Kirche mit dem Goldenen Lachs als „Wetterfahne“ auf dem Dach (Wahrzeichen von Cork) und hörte dem Glockenspiel zu: im Turm der St.Anna-Kirche hängen 8 Glocken. Heinz wollte das Irische Museum besuchen... und ist unter anderem praktisch durch ganz Cork spaziert! Nach einer eher unruhigen Nacht machten wir uns auf, den „Wild Atlantic Way“ zu erkunden. Wir begannen mit Kinsale, wo wir den hübschen kleinen Markt entdeckten: da wurden lokale Produkte und vor allem gutes Essen verkauft. Sehr gute Ergänzung zu unserem gekauften Käse, Tomaten und den Früchten! Nächster Stop war der Leuchtturm auf dem Head of Kinsale: aber das war dann nix – wir sahen nur weiss: alles war im Nebel versteckt! Aber die Fahrt durch die engen Strassen war trotzdem interessant. Kurz vor Timoleague hatten wir Hunger, und die Aussicht war schön. „Der Regen ist nicht so schlimm!“ sagte Heinz. Und so genossen wir unser Picknick bei leichtem Regen, auf einem Steinmäuerchen am Strassenrand. Dabei beobachteten wir die steigende Flut, die Möwen, die Bekassinen und rochen das Meer. Bald schon klarte es auf. Wir spazierten um das Kloster herum und besuchten die Abbey, die uns vor allem von aussen beeindruckte. Heinz hatte noch einen Blick in die Anglikanische Kirche geworfen. Er kam mich ganz aufgeregt holen: er hatte den Schlüssel für die Kirche in der Hand und erzählte mir die Geschichte dieser Kirche: ein Pfarrer hatte in Indien gearbeitet und dort einem Maharadscha das Leben gerettet. Dieser war so dankbar und fragte den Pfarrer, was er im Gegenzug für ihn tun könne. Der Pfarrer bat darum, die Innenausstattung dieser Kirche zu übernehmen. Der gesamte Innenraum ist mit Mosaiken geschmückt. Und Heinz, der die Kirche für mich öffnete, die Lichter anzündete und mir alles erklärte! Welch ein Geschenk! Weiter ging es nach Clonakilty. Die Stadt war viel grösser als erwartet. Wir spazierten durch die farbenfrohe Hauptstrasse. Ich wollte unbedingt noch an den Inchydoney-Strand. Eine abenteuerlich enge Strasse führte uns dorthin. Wunderschöner feiner Sand, viele Leute am Surfen. Ja, da hätte ich auch baden können... Der letzte Stop des Tages war der Steinkreis von Drombeg. Die grossen Steine wurden vor gut 2000 Jahren so hingestellt, dass am 21. Dezember die Sonnenstrahlen durch die Axe fallen. Beeindruckend! Auch, wie dieser Steinkreis mitten in der irischen Landschaft steht, da sind Bauernhäuser in der Nähe, die durch Steinmäuerchen getrennten Felder, kleine Wälder, in der Ferne das Meer, darüber Wolkentürme In Tragumna erwartete uns Marie, an einem wunderschönen Ende der Welt. Es war noch warm genug, dass wir im Pub in der Nachbarschaft draussen Abendessen konnten. Ein reicher Tag!
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August 2023
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