Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel erlebte ich bereits den ersten roten Sonnenuntergang. Am ersten Morgen erwachte ich um 6 Uhr – da war die Sonne bereits ein Stück über dem Horizont.
(ein Foto)
Direkt vor dem Sandstrand des Hotels liegt ein kleineres Riff, jeden Tag besuchte ich es zwei bis drei Mal. Und jedes Mal sah ich wieder Neues – nebst vielem Bekannten:
Die Masken-Kugelfische, die „Broccoli“-Koralle, die getupfte Süsslippe, Flötenfische, Nemos (Anemonenfische), dann Schwärme von Scherenschwanz-Sergeants, die Tabak-Filterfische oder die Seegurke ...
Da, was bewegte sich da? Eine Schlange? Nein, es war eine Riesenmuräne! Ich beobachtete, wie der meterlange Körper in einer 10 cm-Durchmesser – Öffnung in den Korallen zu verschwinden begann. Ich fragte mich staunend, ob die ganze Muräne drin Platz hätte. Aber bevor es so weit war, tauchte jemand nach ihr und berührte sie am Schwanz. Ich packte die Person: „NICHT!“ Blitzschnell hatte sich die Muräne gedreht und neben der Schwanzspitze schaute nun auch noch der Kopf aus der kleinen Öffnung.
Was waren denn das für Fische? Aha, Kraken, eine ganze Schule davon: sie sind fast durchsichtig! Später entdeckte ich einen Einzelnen, der hatte eine komische Form. Er war etwa 12 cm lang, und beige-braun gepunktet wie der Untergrund, auf dem er sass. Ich beobachtete ihn eine Weile (leider ohne Fotoapparat!), und als er sich weiter bewegte, sah ich, wie er seine Farbe änderte.
Ein andres Mal waren viele verschiedene kleinere Fische ruhig am schwimmen. Plötzlich, wie auf Kommando, rasten alle in eine Richtung davon. Ich schaute mich nach der Ursache um und sah die vier Blauflossen-Makrelen, die wie aus dem Nichts auftauchten und grasten. Die kleinen Fische beruhigten sich, bis sie plötzlich wieder davon sausten: die ca 40 cm grossen Makrelen hatten sich in ihre Richtung bewegt. Später geschah es noch einmal, wobei ich nicht erkennen konnte, dass die grossen Fische die kleinen jagen würden, sie frassen anderes...
Dort ragte ein einzelner beiger Felsbrocken aus dem Meeresgrund. Hatte der schwarze Flecken darauf? Das müssen Meer Nacktschnecken sein! Ich beobachtete den Felsen lange, und entdeckte dann, dass auf ihm auch kleine „Riesenmuscheln“ sitzen.
Dann schaute ich zwei weissgepunkteten Kofferfischchen zu, Winzlinge von 3 und 5 cm, die miteinander kämpften. Immer wieder trafen sie blitzschnell aufeinander. Dann drehte sich der grössere und schwamm, Auge in Auge mit dem kleineren, rückwärts weg. Sie hielten die Distanz. Erst nach einer Weile liessen sie einander in Ruhe, der grössere drehte sich und schwamm weg.
Mein letzter Schnorchelgang, um Abschied zu nehmen: ich besuchte und grüsste jene Fische und Pflanzen, die ich immer wieder am selben Platz gefunden habe.
Dann sah ich plötzlich etwas Schwarzes blitzschnell unter einer Koralle verschwinden. Ich wartete, ob der unerkannte Meeresbewohner wieder auftauchen würde. Und richtig, auf der andern Seite der Koralle erschien ein Oktopus auf, mit seinen Saugnäpfen an den vielen Fangarmen. Eine Barbe schwamm die ganze Zeit geschäftig um ihn herum und pickte immer nahe einer seiner Fangarme nach Futter. Das liess den Oktopus dann mit dem Fangarm jeweils ausschlagen. Das Tier bewegte sich vorwärts, schwamm ein Stück, lang und dünn, braun-weiss mit glatter Haut und stülpte dann alle seine Fangarme über ein kleines Stück Koralle oder einen Stein. Ein Arm ausgestreckt, die andern nachgezogen und schwupps, die Farbe gewechselt, von ganz weiss, glatt, bis zu grau-grün-braun mit schuppiger Haut.
Und ich war gespannt, ob mir noch neue Fische / Tiere begegnen würden. Ja, da war mal der helle Nasendoktor, dann der Kaninchenfisch und der Segelflosser.
Alle wollten hier gerne, dass ich mit Noten bezahle – hatten aber kein Wechselgeld. Sprich, der Händler vom Fruchtmarkt schuldete mir noch 12 € Rückgeld, - den grössten Teil hatte er mir schon gegeben. Ob ich 5 Minuten warten könne? Dann käme sein Kollege mit dem Rest. Unterdessen offerierte er mir einen Saft. Aber schliesslich fragte er, ob ich morgen um 9 wieder kommen könnte? Dann hätte er auch Bananen und Äpfel – an jenem Tag führte der Frucht-Markt leider keine Früchte! Ein wenig seltsam war es mir schon. Aber als ich am nächsten Morgen kam, rief der Händler: „Bananen, Bananen!“ Das Wechselgeld machte er in 1-€ Stücken bereit. Dann bat er mich, ob ich ihm nicht noch 10, oder vielleicht 20 € - Stücke gegen Scheine wechseln könnte, kein Problem für mich, ich wechselte gerne für ihn!
Ich hatte eine Schnorcheltour mit Delphin-Beobachtung gebucht. Erst fuhren wir mehr als eine Stunde Richtung Norden. In El Gouna stiegen wir auf ein Boot um. Wir fuhren ein Stück raus, und tatsächlich waren da Delphine! Ich hatte mich bereits gefreut über das gute Konzept, das die Leute vor Ort gemacht hatten, um die Delphine zu schützen. Leider hielten die Boots-Kapitäne sich nicht daran: wir fuhren viel zu nahe ran, 3 Schiffe von drei Seiten – zum Glück für die Delphine blieben wir bloss ein paar Minuten.