Im April 2018 dachte ich sehnsüchtig, dass ich die Saison auf und im See unbedingt verlängern möchte. Aber ich hatte weder ein Boot noch konnte ich mir regelmässig die Miete eines selbigen leisten. Dann las ich in der Zeitung einen Artikel über Surfski paddeln. Das klang genau nach dem, was ich suchte. Ich buchte eine Schnupperstunde – und fühlte mich auf Anhieb auf dem Ding wohl. Auch die Daten für den Einführungskurs stimmten und ich schrieb mich sofort ein. Obwohl das Wetter beim Kurs mehr als zu wünschen übrig liess – es regnete beim ersten Mal Böen-artig - machte es von Anfang an Spass. Das bedeutete, dass ich auch auf den See gehen könnte, wenn die Sonne mal nicht scheint! Er ist leicht, stabiler als ein Kanu seiner leichten Kante wegen und gleitet wie ein Ski übers Wasser und die Wellen (statt durch den Schnee). Da ich mich nur daraufsetze, muss ich beim Kippen keine Angst haben, irgendwo hängen zu bleiben. Der Surfski ist schmal genug, dass ich die Beine auf beiden Seiten ins Wasser hängen lassen kann, das gibt zusätzlich Stabilität. Zudem brauche ich auch meine Beine nicht zu falten beim Einsteigen. Die Haltung im Boot ist wohltuend körpergerecht. Mit wenig Kraft kann ich, bei richtigem Einsatz des Paddels, relativ rasch vorwärtskommen. Mit warmer Kleidung ist es möglich von April bis Oktober paddeln gehen, im Winter braucht es Neopren-Anzüge. Ich gehe auf den See, weil es so schön ist. Ich treibe mit Freude Sport. Vor allem aber finde ich Ruhe. Das Paddeln ist für mich wie meditieren: ich kann die Natur beobachten, Tiere, Berge, den See… Mich fasziniert vor allem, wie unterschiedlich der See jedes Mal aussieht! Einmal beobachtete ich erstaunt durch das klare Wasser einen mindestens 50 cm langen dicken Fisch auf dem Seeboden. Ein Kormoran flog knapp an mir vorbei. Ein andres Mal fesselten mich der Flug der Möwen oder Blumen, die auf einem Pfosten wuchsen. Ich betrachtete Wolkenformationen oder freute mich über die bunten Herbstfarben. Mit der Gruppe paddelte ich im Mondschein und bestaunte dabei gleich die Mondfinsternis. Vorher bewunderten wir den Sonneuntergang und wie sich langsam der Himmel spektakulär verfärbte. Heute war ich wieder einmal paddeln. Der See war spiegelglatt und wellenlos: das gefiel mir. Beim Hinausfahren riefen Haubentaucher-Küken nach ihrer Mutter. Da: eine Libelle sirrte vorbei, später setzte sich eine auf den Surfski. Ein Stück weiter vorne flog eine Gruppe Blässhühner auf. Auch eine Erfahrung wert: paddeln am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Der See ist ruhig, es sind kaum Boote auf dem See: die Stille geniessen! Ich freue mich, habe ich diesen Sport gefunden! Der Kauf eines eigenen Bootes steht bevor, damit ich auch auf dem Vierwaldstättersee paddeln kann!
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Franziska ZurflühReisen ist meine Leidenschaft -
diese Begeisterung möchte ich mit andern teilen ... Kategorien
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August 2023
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